Screenographie – eine unbemerkte technische Revolution

Kunst für Flatscreens zum Mitnehmen, schwebende Glasbilder für Wohnzimmer

In diesem Blog-Beitrag möchte ich über die Vorteile sowie der aktuellen und möglichen Verwendung der Screenographie schreiben, und zwar als ein Teilprozess oder als Endergebnis von Digital-Art-Prozessen.

Der Begriff Screenographie ist seit 6 Jahren in der Fotokunst bekannt, der deutsche Fotograf Ansgar Maria van Treeck hat seine arbiträren fotografischen Bilder bereits 2009 so benannt. [van Treeck, A.M. 2013]

Screenographie als Begriff in der bildenden Kunst wird von mir seit einer Wiener Gruppenausstellung zum Thema „Digitalism: Art&Innovation“ 2015 verwendet.

Wie definiere ich Screenographie?

Screenographie entsteht durch Transformation von eingescannten Kunstwerken zur unendlichen Vielfalt von Formen und Farben am Bildschirm, re-traditionalisierbar als Digitaldruck auf Glas.

Vorteile:

  • Eine Screenographie kann man überall mitnehmen. Nachdem sie am Bildschirm mit Hilfe von beliebten off-line Tools – Adobe Photoshop, Corel Photopaint, GIMP etc. –  entwickelt wird [Christodoulou, Sotiris P., and Styliaras, Georgios D. 2008], ist sie auf Smartphones, Tablets, Notebooks, TV-Bildschirmen von jeder Größe zu betrachten.
  • Wenn man eine Screenographie nicht nur virtuell, sondern auch real haben will, kann man sie auf Glas gedruckt kaufen und schwebend im Raum aufhängen. Die edle glatte Oberfläche von Glas ist dem Bildschirm ähnlich und entspricht dem Techno-Zeitalter. Ausstellungen sind sowohl in Galerien als auch Web-Sites möglich.
  • Die Screenographie des Künstlers kann eine gute Druckerei mit Digitaldruck auf Glas vervielfältigen, sie ist nummerierbar (wobei die gedruckte Anzahl limitiert ist, und der Abzug ist umso wertvoller, je niedriger die jeweilige Auflage ausfällt).
  • Die Screenograpie der bildenden Kunst ist digital ebenso wie Fotos transformierbar: eine unendliche Vielzahl von Formen und Farben. Alle digitalen Prozesse sind erlaubt und finden dabei statt: digital Painting (am Bildschirm „malen“, statt Verwendung von Vektors stehen dabei die Pixel im Vordergrund), basic Editing-Tasks wie Cropping (Zuschneiden), Resizing (Veränderung von Maßen), Einrichten von Helligkeit und Kontrast, Verwendung von Filtern, Umfärben etc. [Christodoulou, Sotiris P., and Styliaras, Georgios D. 2008]
  • Die Screenographie ist re-traditionalisierbar*: auf Leinwand gemalt ist eine Transformation auch möglich, manche KünstlerInnen wie ich verwenden die eigenen Screenographien als Model zu einem neuen Ölbild. Somit schließt sich der Kreis: Vom traditionell gemalten bzw. gezeichneten Kunstwerk durch Digitalisierung und durch digitale Transformierung zur Bildschirm- bzw. Glasdruck-Präsentation, die wiederum re-traditionalisiert werden kann.

Für mich bietet diese innovative technische Erfindung eine Möglichkeit, mein ewiges Thema „Schein und Sein“ künstlerisch auszudrücken und hoffe, dass meine Botschaft den modernen Menschen, der wahres Gesicht entweder aus Taktik oder zum Eigenschutz ständig verbergen muss, in meiner online Galerie sowie meiner zukünftigen Ausstellungen erreichen wird: Diversity! Das Kernbild ist hinter jedem Kunstwerk verborgen da.

 

Liebe Künstlerkollegen und KollegInnen! Erfindet euren eigenen Screenographien, Re-Traditionalisierungen im Namen der Diversity und teilt eure Erfahrungen hier mit anderen KünstlerInnen!

 

Liebe Grüße

Eure M.Pálfy
(MMMag.Lívia Madl-Pálfy)
www.mpalfy.com

 

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